Erebos erhielt 2011 den Deutschen Jugendliteraturpreis (Jugendjury). Hätte ich wählen dürfen, das Buch hätte meine Stimme erhalten! … eine Stimme? Nein, hundert Stimmen!
Die Protagonisten:
Die Geschichte rund um das Computerspiel (und Fantasy-Rollenspiel) Erebos handelt von Nick, seinen Freunden und Schulkollegen, sowie Emily, einem Mädchen, das er gerne näher kennenlernen würde. Wie immer präsentiert die Autorin gut ausgearbeitete Charaktere, die miteinander agieren und verbunden sind. Keine langweiligen Stereotypen, sondern faszinierend reale Protagonisten werden in der Geschichte beschrieben.
Die Story:
Freundschaft, Konkurrenz, (Spiele-)Sucht und ein bisschen Love-Story sind die Hauptthemen in diesem Buch.
Nick erhält von einer Schulkollegin eine CD mit einem Computerspiel, das ihn nicht mehr los lässt. Man gibt seiner Hauptfigur („Avatar“) einen Namen, definiert Geschlecht, Rasse, Stärken und Eigenschaften des Charakters. Nick ist Sarius, ein Dunkelelfe.
Doch das Fantasy-Rollenspiel vermischt sich mit der Realität. Aufgaben werden im Spiel vom Boten gestellt, die in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Alles ist ein Spiel… bis Nick einen Auftrag erhält, der ihn auf einen Schlag in den „Inneren Kreis“ katapultieren würde. Der Innere Kreis ist eine Gruppe von Elite-Spielern in Erebos, die eine besondere Aufgabe ausführen dürfen. Nick will unbedingt mit dazugehören. Kann er den Auftrag ausführen und wird der Bote mit ihm zufrieden sein?
Gekonnt gelingt es Ursula Poznanski die Vermischung zwischen der realen Welt von Nick und seinen Schulkollegen und der Welt im Computerspiel Erebos. Seitenweise beschreibt die Autorin das Leben von dem Dunkelelfen Sarius (Nick) im Computerspiel und in der Welt von Erebos: Durch erfolgreiche Kämpfe gegen Skorpione, Orks und andere Monster und das Bestehen von Abenteuern (sog. Quests) erhält der Spielecharakter zusätzliche Level im Spiel, die ihn stärker, erfahrener machen. Als Leser taucht man ein diese faszinierende Fantasy-Welt, die spannend beschrieben wird.
Fazit:
Ich persönlich wurde in die Zeit zurückversetzt, in der ich vor vielen Jahren in einem (Internet-)Fantasy-Rollenspiel als Elfe Abenteuer bestanden habe. Den (Spiele-)Suchtfaktor, dem Nick in Erebos begegnet, kann ich nur aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen. :-)
Ich bin überzeugt, dass dieses Buch auch Jugendliche vor dem Computer hervorlocken kann, die ansonsten nicht gerne (und wenig) lesen. Dieses Buch macht süchtig und kann erst beiseite gelegt werden, wenn es zu Ende gelesen ist.