Akquise für (frei-) beruflich Schreibende … „Tue Gutes und sprich darüber!“

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Über Umwege bin ich auf Birte Vogels Aufruf zur Blogparade „Akquise für (frei-) beruflich Schreibende“ gestoßen. Dieses Thema beschäftigt mich schon die letzten Monate, denn ich plane eines meiner Bücher erstmals selbst zu verlegen.

Zuerst sei gesagt: ich bin relativ neu in der Branche des Schreibens. Gut, geschrieben habe ich schon seit meiner Kindheit mit Freude und Spaß, aber seit gut 1,5 Jahren schreibe ich nicht mehr  nur für mich im Stillen Kämmerlein, sondern „für die Öffentlichkeit“. Sprich, meine erste Veröffentlichung („Mein Adventskalender zum Vorlesen“/Loewe) wird ab September 2014 in den Läden erhältlich sein. Ich plane dieses Jahr zwei weitere Bücher zu veröffentlichen. Und wer weiß, was sonst noch kommt. Aber mein Geld verdiene ich mit meinem „Brot-Job“, ich bin Autorin in Nebentätigkeit. Zu Gute kommt mir bei der Aquise als Autorin und zukünftige Self-Publisherin, mein Wissen aus meinem BWL Studium und meine berufliche Erfahrung als Unternehmerin und aus diversen Vertriebsrollen. Aber ja: in der Akquise als Autorin und Self-Publisherin habe ich nicht den Druck der Selbständigkeit, was es natürlich einfacher macht…

Aber wie mache ich nun Akquise?

Angefangen habe ich damit, mein (erstes) Kinderbuch-Manuskript an Verlage zu schicken. Sehr viele Verlage. :-) Ja, ich habe natürlich versucht, vorher einen Lektor ans Telefon zu bekommen, um einen persönlichen Ansprechpartner zu haben. Aber bei ca. 90 % der Verlage bin ich beim Sekretariat bereits abgeblockt worden. Teils sehr freundlich mit ein paar Worten „Smalltalk“ und manchmal auch hilfreichen Informationen zu den Lektoren. Teils war die Antwort am Telefon so extrem unfreundlich, dass ich entschieden habe, mein Manuskript dem Verlag nicht anzubieten.

Das aller wichtigste für mich war, kein Standard-Anschreiben an den Verlag zu verschicken zusammen mit Exposé und Manuskript, sondern ich habe mich im Vorfeld intensiv mit dem Programm des Verlags beschäftigt und warum genau mein Manuskript zu dem Verlag passt.

Aber wohl alle Autoren kennen das: „Sie erhalten frühestens nach 8 Monaten eine positive Antwort. Absagen versenden wir nicht.“ Tatsächlich ist das in vielen Fällen die Realität mit der angegebenen Zeitspanne. :-)

Und auch wenn man selbst von seinem Werk überzeugt ist bzw. gutes Feedback erhalten hat, ist es nicht schön, wenn man eine Absage erhält …auch wenn es vielleicht ganz andere Gründe hat. Aber die kennt man in den meisten fällen nicht, da man Standardabsagen bekommt. Trotzdem: Ausnahmen bestätigen die Regel und ich habe auch sehr persönliche Absagen erhalten bzw. dadurch einen netten Kontakt zur Lektorin aufbauen können. (Ich erinnere an dieser Stelle an Joanne K. Rowling, die für Harry Potter 30? 40? Absagen erhalten hat, bevor ein Verlag das Buch verlegen wollte. :-))

Ich bin davon abgekommen, mein Manuskript unaufgefordert zu versenden:

1. Finde ich es nicht mehr zeitgemäß und auch nicht umweltfreundlich jede Menge ausgedrucktes Papier zu verschicken, um dann anonym auf einem riesigen Stapel zu landen. (Denn die meisten Verlage möchten keine E-Mails, sondern das Manuskript per Post.) Und ich habe keine Geduld für so lange Wartezeiten. :-)

2. Ist es erfolgsversprechender, einen persönlichen Kontakt bei einem Verlag (oder einer Literaturagentur) anzusprechen und nicht Einsendung Nr. 1528 zu sein. Aber wie komme ich dazu?

Tipp Nr. 1: Tue Gutes und sprich darüber!

Spreche persönlich mit Freunden, Bekannten, im Job (wenn man wie ich einen „Brot-Job“ hat) und nutze die Möglichkeiten von Social Media. Aber nerve Deine Freunde nicht damit. :-) Es ist heutzutage viel, viel einfacher, eine große Zielgruppe zu erreichen. Jeder hat heutzutage Computer/Internet, Smartphones und sehr viele Menschen nutzen Facebook & Co tagtäglich.

Tummle Dich mit Gleichgesinnten in Seminaren, Netzwerken… und tausche Dich aus.

Aber die interessantesten Kontakte habe ich über Umwege erhalten, von Leuten die weit weg vom Schreiben sind, die mir aber wieder über deren Freunde und Kollegen nützliche Hinweise geben konnten.

Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich die Vor-Ort-Termine am Verlags-Stand genutzt, um den Lektorinnen mein Manuskript vorzustellen bzw. mit Verlagsmitarbeitern in Kontakt zu kommen. Man mag mich „blau-äugig“ bezeichnen, aber ich habe tatsächlich ein paar gute Kontakte und Visitenkarten „so nebenbei“ erhalten. Nicht in der Autorensprechstunde („Wir suchen keine neuen Autoren“), sondern am Stand.

Tipp Nr. 2: Was ist das Besondere? Wen willst Du ansprechen?

Dieser Punkt füllt (BWL) Bücher und würde hier in meinem Blog zu weit führen. Kurz gesagt: Überlege, wo sich Deine Zielgruppe aufhält und wofür sie sich interessiert. Darauf aufbauend kann man das „Alleinstellungsmerkmal“ und eine Strategie für Marketing und Vertrieb für das Buch erarbeiten und sich bei der Akquise auf das Wesentliche fokussieren.

Tipp Nr. 3: Leidenschaft & Spaß

Ich habe so viel Spaß an dem, was ich mache als Autorin und Verlegerin, dass ich verwundert bin, wie schnell die Zeit verrinnt und wie wenig Schlaf ich (z.B. in solchen Nächten) abbekomme. Ich mache es mit Leidenschaft, Spaß und es ist viel Herzblut dabei. Das ist meines Erachtens ein wichtiger Aspekt bei der Akquise: nicht den Mut verlieren bei Absagen, unfreundlichen Gesprächen… sondern andere Menschen von den eigenen Ideen begeistern und mitreißen! Dabei nicht überreden und die eigene Sache mit Gewalt aufdrängen, sondern auf den Gegenüber eingehen. Vielleicht ist derzeit nicht der richtige Augenblick für das Gespräch oder für den Menschen.

Ich habe viele Male festgestellt, dass (und es klingt vielleicht für den Ein oder Anderen komisch): zur richtigen Zeit trifft man die richtigen Menschen und wenn es so sein soll, wird Dein Wunsch in Erfüllung gehen! :-)

 

 

 

 

 

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